schreibt Science Fiction. Asimov, Lem, MacMasters-Bujold, Chang, Aiki Mira, Leguin, Dick und und und …
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, waren es Filme, wie die Starwars-Saga, die mich für die SF einnahmen. Danach habe ich Perry Rhodan verschlungen, aber mich auch den Klassikern angenähert. Wen hat Bladerunner nicht begeistert. Es hat lange gedauert, bis ich entdeckte, wie anders Dicks Vorlage sich zum Film verhält. In meiner Jugend waren auch Anthologien dazu gefragt. Ein Titel davon schwirrt mir heute noch im Kopf herum.
Die Anderen sind wir.
Es ging natürlich um Aliens. Die Vorstellung, wir könnten nur eine von vielen Spezies im Weltraum sein, hat mich tief geprägt und obwohl die Wissenschaft ihre Prognosen immer wieder relativieren musste, lebt in mir die Hoffnung, dort draußen könnten Zivilisationen existieren, die es tatsächlich geschafft haben, über sich hinauszuwachsen.
Damals glaubten wir, es könnte jeden Tag passieren. (Contact, oder Carl Sagan) Selbst jene, die nicht schon immer an Regierungsverschwörungen und Area 51 geglaubt haben, hielten einen ersten Kontakt für möglich. Das Alien, direkt um die Ecke.
Heute wissen wir, dass es nicht ganz so simpel ist. So sehr wir uns wünschen, schneller als das Licht zu reisen und die Strecke zu einem anderen Sonnensystem in einem Menschenleben absolvieren zu können, so krass steht dem heute die vage Hoffnung jemals einen lebenden Organismus in unserem eigenen System zu entdecken.
Das Abenteuer der Realität besteht darin in mühsamer Kleinarbeit Fakten zu sammeln, Wissen zusammenzutragen und es nutzbar zu machen.
Wir leben in einer enorm kreativen Phase, schauen ins Innerste von Molekülen, finden Planeten, entfernter Sonnen, entwickeln ein immer tiefgreifenderes Verständnis dafür, dass wir noch lange nicht alle Geheimnisse unseres Universums ergründen konnten. Die technischen Möglichkeiten scheinen auf der Überholspur an uns vorbei zu jagen. So rasant, dass die Furcht in mir wächst, wir könnten Abheben, den Kontakt zu dem verlieren, zu dem, was uns Menschen ausmacht. Sollten wir loslassen? Haben wir eine Chance, die selbst geschaffenen Probleme in den Griff zu bekommen oder sind wir längst dem Untergang geweiht?
Dies ist die Frage, der ich in meiner Staub der Sterne Reihe nachspüre. Die in der SF gefragte technische Unterlegung ist höchstens am Rande gefragt. Aber da bin ich ja mit Orwell, Tiptree und Bujold in guter Gesellschaft.
Wir sind jedenfalls aus dem Staub der Sterne gemacht und vielleicht sind wir nicht nur eine der Spezies, die sich auf der Erde entwickelt hat, um ebenso auf ihr zugrunde zu gehen, unfähig die geborgenen Wissensschätze in die Zukunft zu tragen.
Sollten künftig Aliens auf unsere Zivilisation stoßen, werden sie sich vielleicht fragen, warum wir bei all unserem Wissen nicht den entscheidenden Schritt zu einer stabilen Zivilisation geschafft haben. Krieg mag ein Motor sein, doch er frisst ebenso sensible Entwicklungen auf und wirft Gesellschaften um Jahrhunderte zurück. Betrachten wir unsere heutigen Errungenschaften sind diese schlicht zu wertvoll, um sie dumpfem Tyrannentum und Machtgeplänkel zu opfern. Leben ist komplex und keinesfalls auf Parolen reduzierbar. Käme es heute zu einem Kollaps, steht die Menschheit vielleicht nie wieder auf.
Dies ist nicht die Zeit sich zurückzulehnen. Es ist die Zeit alle Kräfte zu bündeln. In multiplen Universen müssen Staubkörner zusammenhalten, sonst werden sie niemals gesehen.
21.11. 2023 Tödliches Erbe – Staub der Sterne, Band 1